Duisburg-Neudorf, 10. Mai 2016 - Was für Planer als Horroszenario gilt trat am Dienstag im evangelischen Gemeindezentrum an der Gustav-Adolf-Straße voll zu. Mindestens seit 2009 gab es die Beschwerden der Anwohner zur Szene in der Grünanlage Neudorfer Markt. Die Trinkhalle direkt an der Grünanlage sorgt in der zum Teil bis kurzem stark verwilderten Anlage für Ärgernisse, die auch mit Hilfe des Ordnungsamtes nicht behoben werden konnten. "Wenn wir nachts das Ordnungsamt oder die Polizei gerufen haben, waren die weg und kamen nach Abfahrt des Ordnungsamtes sofort wieder", so die Anwohner unisono.
Auch sei, so Anwohner Schütte, für ihn nicht nachvollziehbar, warum die Stadt hier wo nie zuvor etwas gemacht wurde, auf einmal so viel Geld investieren will. Für ihn als NIAG-Angestelter sollten in Duisburg die Bahnen zuerst saniert werden. Ein anderer Anwohner, ein ehemaliger Gesamtschullehrer erzählte von den Episoden mit den Menschen der (Trinker)Szene. Und da die WB-Landschaftsgärtnerin Jonderko auch davon sprach, dass einige Baume vielleicht abends angestrahlt werden könnten um eine "heimelige" Atmosphäre zu schaffen, verwies er auf zwei Fledermäuse, die ihre Nacht-Aktivitäten rund um die Christuskirche und der Grünanlage nachgingen. Eine ältere Anwohnerin war vehement gegen die Anpflanzung von sehr schönen, eng beschnittenen und pflegeleichten Eibenhecken. "Dahinter verstecken sich diese Menschen doch. Da kann die Polizei doch suchen wie sie will." Derartige Ängste um Szenetreffs die die Bürgerschaft nerven gibt es zu Hauf in Duisburg. "Das soziale Verhalten der Bürger können wir wenig beeinflussen", stimmte denn auch Umweltdezernent Krumpholz resignierend zu. Bürgervereins-Vorsitzender Ottmar Birke warb um Verständnis für die Planungen, die er für sehr gut hält. Es sei ja noch nicht alles in trockenen Tüchern, da die Stadt ja zunächst her und heute die Bürger beteiligt, die Anregeungen und Kritik aufnimmt und - wie im beschriebenen Fall - auf Eibenhecken vielleicht verzichtet. Er wies auch auf den Problemfall Goerdeler Park, wo eine verbesseerte Transparenz nebst Aufwertung des Parks in Duissern die dortige Drogenszene wesentlich reduziert hatte. WB-Mitarbeiterin Anne Jonderko stellte sehr detailiert dar, dass die angestrebte Tranzparenz im wichtigsten Fakt des 275.0000-Euro Projektes die Zustandsverbesserung und hier vor allem die Barrierefreiheit sei, dass es plattierte Wege geben soll, die für Kinderwagen und Rollatorfahrer gleichermaßen gut bzw. überhaupt erst genutz werden können. Fazit: Die Verschönerung, Schaffung von Barrierefreiheit und Tranzparenz, ein neuartiges Spielgerät für den "Spielpunkt" - nicht Spielplatz - sogenannte multifunktionale neue Bänke sowie weniger Beschattung der Ahorn- und Lindenbäume sorgen eindeutig für eine Wohnqualitätsvebesserung, auch wenn das zwei Kritiker anders sehen. Einen konstruktiven Vorschlag hatten sie aber nicht zu bieten, außer der Forderung alles zu lassen... Zur weiteren Umfelderbesserung wird auch die angestrebte Neubebaung auf dem Grundstück des alten Gemeindezentrums soll hier mir etwa 88 Wohneinheiten an der Gustav-Adolf-Straße sein und der absolute Wille der evangelischen Gemeinde, die Kirche definitiv zu sanieren und wieder mit Leben zu füllen. Harald Jeschke